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Lipödem Erfahrungen

Anna-Maria

Meine persönliche Lipödem Erfahrung

Ich bin Anna-Maria und ich liebe Musik.

Im Alter von 11 Jahren bemerkte ich zum ersten Mal eine Veränderung an meinen Beinen. Obwohl ich zuvor im Sprint und im Weitsprung sehr gute Ergebnisse erzielen konnte, gelang es mir auf einmal nicht mehr, meine Leistung zu halten und ich hatte das Gefühl, ein schweres Gewicht hinter mir herzuschleppen. Zudem unterschieden sich meine Beine schon zu diesem Zeitpunkt deutlich von denen meiner Freundinnen und ich traute mich seitdem nicht mehr, kurze Hosen, Röcke oder Kleider zu tragen.

Im Laufe der Jahre wurde die körperliche Veränderung meiner Beine dann immer offensichtlicher (säulenartige Form; Knöchel und Knie nicht mehr sichtbar; kühle Haut; Dellen an den Oberschenkeln) und ich versuchte, mit unzähligen Diäten dagegen anzukämpfen. Jedoch ohne Erfolg. Der Umfang meiner Beine nahm immer weiter zu und ich gab mir daran die Schuld. Passend dazu hatte mein privates Umfeld unzählige gut gemeinte Diättipps parat. Ich bemühte mich trotz allem weiterhin sportlich aktiv zu sein (Jazz-Tanz, Kraft- und Ausdauertraining im Fitnessstudio), doch eine bleierne Müdigkeit in den Beinen sowie Schmerzen bei der Benutzung einiger Fitnessgeräte erstickten bald jegliche Motivation im Keim.

Anna-Maria, ehemalige Patientin
Vor den Operationen war ich in vielen Lebensbereichen sehr eingeschränkt, heute kann ich unbeschwert am Leben teilhaben.
Obwohl ich jahrelang permanent „auf Diät“ war, nahmen mit Mitte zwanzig plötzlich auch die Arme rasant an Umfang zu. Beim Klavier- und Geigespielen musste ich nun immer wieder Zwangspausen einlegen, da ich die Arme nicht über einen längeren Zeitraum belasten konnte. Insbesondere beim Geigespielen war der brennende Schmerz und das Schweregefühl im Bogenarm schon nach wenigen Minuten Übungszeit kaum noch auszuhalten. Zusätzlich fühlten sich die Beine durch das lange Stehen nach dem Üben an wie Blei, aber auch unabhängig davon schmerzten sie abends zunehmend. Obwohl ich gerne auf der Bühne stand, musste ich immer wieder gegen den Gedanken ankämpfen, meine dicken Arme und Beine könnten von meinem Gesang bzw. von meinem Instrumentalspiel ablenken. Kleidung suchte ich inzwischen nur noch aus, um mich notwendigerweise zu bekleiden – den Spaß an Mode hatte ich schon lange verloren. Fand ich mal eine passende Jeans, war sie nach wenigen Wochen an den Oberschenkelinnenseiten durchgerieben. Stiefel existierten für meinen Knöchel- und Wadenumfang nicht und an einen schicken Mantel war aufgrund der dicken Arme gar nicht zu denken. Bald konnte ich nur noch Leggings und lange, weite Pullover tragen und es wurde zunehmend schwierig die körperlichen Veränderungen zu kaschieren. Ich war verzweifelt. Wie sollte sich das noch entwickeln?

Mittlerweile hatte ich schon fast die Hoffnung aufgegeben, meinen Körper wieder „unter Kontrolle“ zu bekommen, denn keine Diät konnte das Fett an Armen und Beinen reduzieren, während ich an anderen Stellen immer sichtbar an Umfang verlor. Ich beschloss, einen letzten Versuch zu unternehmen und meldete mich bei einem Programm an, das gezielten Fettabbau an den so genannten „Problemzonen“ verspricht.

Durch die unzähligen erfolglosen Diätversuche und den darauf folgenden frustbedingten Jo-Jo-Effekt war ich nun auch allgemein übergewichtig und hatte eine Gewichtsreduktion wirklich nötig. Bei der Auswertung meiner Ergebnisse stellte sich heraus, dass an den Beinen im Vergleich zu Bauch und Hüfte leider erneut keine signifikante Umfangsverminderung auszumachen war (die Arme wurden im Rahmen des Programms nicht behandelt).

Aufgrund dessen wurde mir empfohlen, mich an die CG LYMPHA zu wenden und ich hörte zum ersten Mal von der Krankheit Lipödem. Schockiert von der Diagnose und deren Tragweite, aber zugleich erleichtert an den dicken Armen und Beinen keine Schuld zu haben, musste ich mich nun für eine Therapieform (konservativ oder operativ) entscheiden.

Umfassend über die Krankheit und die Therapieoptionen aufgeklärt, fiel mir diese Wahl nun wirklich nicht schwer. Ich wollte leben und nicht nur Symptome lindern, mit der Ungewissheit wann und wie sich diese Krankheit bei mir weiterentwickeln würde. Es keimte wieder Hoffnung auf und ich beschloss mein Vertrauen in die CG LYMPHA zu investieren, schließlich ist sie die erste und bisher einzige Fachklinik für operative Lymphologie, deren Ärzte über langjährige Erfahrung im Hinblick auf Diagnostik und Therapie des Lipödems verfügen und sich für Forschung in diesem Bereich einsetzen.

Anna Maria ehemalige Patientin beim Geigespielen
Die Operationen haben mich von einer Krankheit geheilt, die schleichend immer mehr Bereiche meines Lebens bestimmte. Jetzt bin ich endlich frei!

Während aller Operationen habe ich mich hier stets gut aufgehoben gefühlt. Dies reicht vom eigentlichen operativen Eingriff, an den ich mich dank der guten Narkose nicht erinnern kann, über die nächtliche Betreuung bis hin zur Nachkontrolle am nächsten Morgen.
Ich hatte großen Respekt vor den Begleiterscheinungen der Operationen und möglichen Risiken, aber bis auf harmlose muskelkaterähnliche Schmerzen in den ersten paar Tagen ging es mir immer blendend.

Die Operationen waren für mich die Chance auf ein neues, befreites Leben und ich habe mein Bestes gegeben, diese Chance durch Sport und eine gesunde Ernährung optimal zu nutzen. Auf dieses Weise hat sich mein Leben grundlegend geändert:

Die Arme und Beine fühlen sich heute leicht an, das Schweregefühl ist weg und die abendlichen Schmerzen sind nie wieder aufgetreten. Über die Jahre hatte ich völlig vergessen wie leicht sich Arme und Beine „normalerweise“ anfühlen.

Ich betreibe mehrmals die Woche ohne Einschränkungen Kraftsport und habe meine Beweglichkeit zurückerlangt. Mittlerweile ist Sport unverzichtbar für mein körperliches Wohlbefinden und man sieht nun endlich auch an den Armen und Beinen Erfolge, da sich die Muskeln nicht mehr unter einer dicken Fettschicht verbergen.

Meine Oberschenkelinnenseiten reiben beim Gehen nicht mehr aneinander und ich kann im Sitzen die Beine übereinander schlagen.

Vor den Operationen haben meine Beine nach ein paar Treppenstufen furchtbar gebrannt und ich musste eine kleine Pause einlegen. Inzwischen verzichte ich auf den Aufzug und benutze freiwillig die Treppe um etwas für meine Fitness zu tun.

Ich habe durch die Operationen, Sport und gesunde Ernährung mein Gewicht um insgesamt 27kg reduzieren können und trage heute 3 Kleidergrößen weniger.

Ich liebe Mode und kann unbeschwert Kleidung und Schuhe bei den angesagten Ketten kaufen. Ich besitze mittlerweile viele Stiefel und sogar Overknees, was ich nie zu träumen gewagt hätte. Heute muss ich meine Beine nicht mehr verstecken, durchgeriebene Jeans sind kein Thema mehr und ich trage nun gerne kurze Hosen, Röcke und Kleider. Mäntel und Jacken wähle ich jetzt nach meinem Geschmack aus und nicht danach, ob meine Oberarme hineinpassen. Dies vereinfacht den Alltag ungemein, denn stundenlange frustrierende Shoppingtouren gehören endlich der Vergangenheit an.

Ich muss keine Unternehmungen mehr absagen (Ausflüge mit langem Laufen und Stehen, Schwimmbadbesuche) und kann am Leben teilhaben.

Beim Klavier- und Geigespielen habe ich auch nach langem Üben keinerlei Beschwerden mehr. Vor den Operationen hatte ich angesichts der zunehmenden Probleme große Angst das Instrumentalspiel irgendwann vielleicht sogar aufgeben zu müssen.

Heute lasse ich mich wieder gerne fotografieren. Vor den Operationen versuchte ich dies weitgehend zu vermeiden, selbst bei Familienfeiern.

Ich fühle mich endlich wohl in meinem Körper, was ich nicht nur auf der Bühne ausstrahle.

Ich rate allen vom Lipödem betroffenen Frauen die Hoffnung auf ein befreites Leben nicht aufzugeben und sich für die operative Therapie zu entscheiden, auch wenn diese noch keine Kassenleistung ist. Ich habe meine Entscheidung nicht bereut und werde täglich in so vielen Lebenssituationen daran erinnert, auf was ich einen großen Teil meines Lebens verzichten musste. Vor diesem Hintergrund sind die Operationen, ihre Begleiterscheinungen und die postoperative Nachbehandlung im Vergleich zu den körperlichen und seelischen Schmerzen, die man mit Lipödem jeden Tag ertragen muss, nicht der Rede wert.


Die Operationen entbinden allerdings nicht von der Verantwortung selbst etwas für den eigenen Körper zu tun. Sie sollten vielmehr dazu motivieren an sich selbst zu arbeiten und vorhandenes Übergewicht durch Sport und gesunde Ernährung loszuwerden.

 

Ich bin der CG LYMPHA unendlich dankbar für mein „neues Leben“ und wünsche anderen betroffenen Frauen, dass sie ebenso ihre Chance ergreifen. Es lohnt sich!

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