Wenn Gliedmaßen durch Verschlechterung des Lymphflusses anschwellen, ist es für die erfolgreiche Therapie zunächst wichtig zu wissen, welche Ursache diese Schwellung hat.
Unterschieden wird zwischen den sehr selten angeborenen Störungen des Lymphrückflusses, so wie sie z.B. durch schlecht angelegte Lymphgefäße oder Lymphknoten entstehen können, Lymphologen*innen sprechen dann von Primären Lymphödemen.
Sind Ödem und Schwellung allerdings aufgrund einer Zerstörung der Lymphbahnen, sei es durch Entfernung der Lymphknoten (Operation), durch direkten Einfluss auf die Lymphbahnen (Verletzungen) oder durch Infektionen entstanden, so bezeichnet man eine solche „erworbene“ Ödematisierung als Sekundäres Lymphödem.
Die meisten Sekundären Lymphödeme entstehen als Folge einer chirurgischen Krebsbehandlung, da sich die operative
Entfernung der Lymphknoten oft nicht umgehen lässt.
In der Folge kommt es häufig zu Extremitätenschwellungen: Bei Brustkrebspatientinnen ist jede dritte Frau vom Lymphödem am Arm oder Brustwand betroffen, bei
Operationen wegen Gebärmutterkrebsen und anderen gynäkologischen Tumoren sind es bis zu 70% der Frauen, bei Prostatakrebsen ist es nahezu jeder vierte Patient.
Das wichtigste und oft auch erste Symptom ist bei primären / sekundären Lymphödemen eine weiche Umfangsvermehrung und Schwellung der betroffenen Körperregion: Drückt man auf das geschwollene Gewebe, bildet sich eine Delle, die zu Krankheitsbeginn nach kurzer Zeit auch wieder verschwindet.
Der Patient*in wird ein Anschwellen häufig erst bewusst, weil die Kleidung, der Schmuck oder die Schuhe plötzlich eng sitzen und unbequem sind. Die Schwellung fühlt sich zu Beginn der Erkrankung meist weich an, sie tritt nicht unbedingt seitengleich auf. Betroffen ist zum Beispiel bei Brustkrebspatientinnen nur der Arm auf der behandelten Seite.
Nach der Schwellung kommt das Schwere-, Druck und Spannungsgefühl: Die Haut ist an den betroffenen Körperregionen fest, prall und angespannt.
Zu Beginn der Erkrankung lässt sich die Lymphflüssigkeit durch Komplexe Entstauungstherapie noch aus dem Gewebe verdrängen und abdrainieren, im Laufe der Zeit lagert sich allerdings zusätzlich
zur Flüssigkeit ein festes Zucker-Eiweiß haltiges Gewebe (Proteoglykan) in der betroffenen Extremität ab.
Aktuelle Forschungen zeigen, dass es sich um eine schwammartige Substanz handelt, die kein Fettgewebe ist. Dieses „Proteoglykan“ bindet viel Wasser: Kommt es mit der Zeit zu einer vermehrten
Anlagerung des „Proteoglykans“, entsteht eine solide, feste Umfangsvermehrung der gesamten Extremität. Diese Schwellung ist dann nicht mehr dellbar, so wie es zu Beginn der Erkrankung der Fall
war. Eine solche solide Umfangsvermehrung kann durch manuelle Lymphdrainage und Kompression nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Ein Lymphödem ist keine Katastrophe, aber es muss gemanagt werden!
Als Kompetenzzentrum bietet die CG LYMPHA Betroffenen lymphologischer Erkrankungen nicht nur eine umfassende Diagnostik, sondern auch eine individuelle Therapieberatung. Damit wir Ihnen auch die bestmögliche Behandlung bieten können ist uns ein interdisziplinärer Informationsaustausch mit renommierten Fachärzten*innen und Wissenschaftlern*innen aus aller Welt, unserem bundesweiten Therapeutennetzwerk und der Zusammenarbeit mit Sanitätshäusern und Selbsthilfegruppen wichtig. Somit sind wir immer über die neuesten wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnisse informiert.
Linderung der Symptome ist entweder durch eine konservative Therapie oder eine operative Therapie möglich. Da das Lymphödem eine ernst zu nehmende schmerzhafte lymphologische Erkrankung ist, ist keine Therapie immer die schlechteste Option.
Wir sind für Sie da!
Sie können über das Kontaktformular Informationsmaterial und/oder eine Lymphschleife anfordern, einen Untersuchungstermin vereinbaren oder sich zu unserer Informationsveranstaltung “LYMPHA” anmelden.
Selbstverständlich stehen wir Ihnen während der Öffnungszeiten auch gerne telefonisch unter 0221.16 80 22-0 zur Verfügung.